Ungebetener Besuch: Wespen und Wildbienen im Rollladenkasten

Rollladenkästen sind für Insekten sehr einladend. Hier finden etwa Wespen einen geschützten Hohlraum mit einem schmalen Schlitz als perfekten Zugang. Damit die geflügelten Besucher erst gar nicht einziehen, sollte man diesen Zugang am besten mit einer Bürstendichtung verschließen. Diese sorgt mit ihren eng zusammenstehenden Borsten dafür, dass keine Wespen in den Rollladenkasten eindringen können. Der Rollladen kann dennoch geschmeidig daran entlanggleiten.

 

Was tun, um Wespen zu vertreiben?

Sind die Wespen bereits eingezogen, ist es für diese Schutzmaßnahme allerdings zu spät. Da es nun keine Möglichkeiten mehr gibt, die Insekten zu vertreiben, sollte man erst einmal Ruhe bewahren. Häufig verhält sich der ungebetene Besuch nämlich ruhig und stört seine Gastgeber nicht. Wespen sind grundsätzlich Nützlinge, die im Garten auch anderen Schädlingen zu Leibe rücken. Keinesfalls sollte man das Nest etwa mit einem Wasserschlauch in Eigenregie zerstören. Wespen sind sehr wehrhaft. Ihre Stiche können gefährlich werden, da viele Menschen allergisch darauf reagieren.

Auch kleine Kinder sollte man nie der Gefahr von Wespenstichen aussetzen. Wer ein Wespennest loswerden möchte, kann sich Expertenhilfe vom Naturschutzbund oder von ehrenamtlichen Wespen- und Hornissenfachleuten holen, die es in vielen Kommunen gibt. Die Feuerwehr entfernt ein Nest nur in dringenden Notfällen, kann aber den Kontakt zu einem regionalen Wespennotdienst herstellen. Auch Schädlingsbekämpfer wissen, wie man ein Wespennest fachgerecht entfernt.

Wespenbefall wirksam verhindern

Ein Wespennest kann erst dann gefahrlos entsorgt werden, wenn es die Wespen im Herbst verlassen. Die Gefahr einer neuerlichen Besiedlung ist gering, da sich die Insekten im kommenden Jahr meist eine neue Stelle für den Nestbau suchen. Daher reicht es in der Regel, den Rollladenkasten aufzuschrauben und ihn sauberzumachen.

Die Entfernung der Nestrückstände ist einfach, da das Baumaterial eine ähnliche Konsistenz wie Papier hat.

Gewähr, dass es zu keiner Neubesiedelung kommt, gibt es allerdings nicht. Bietet der Hohlraum im Rollladenkasten einen optimalen Nistplatz, kann direkt neben dem alten Nest ein neues gebaut werden.

Eine wirksame Methode, um Wespen im Sommer zu vertreiben, ist der sogenannte Wespenschreck. Es handelt sich dabei um eine graue Papierkugel, die in ihrer Gestalt einem Wespennest ähnelt. Es signalisiert den Wespen, dass sich an dieser Stelle bereits ein anderes Nest befindet, von dem sie tunlichst Abstand halten.

Den Wespenschreck gibt es im Garten- und Baufachhandel, er kann aber auch ganz einfach selbst aus einer zusammengeknüllten Papiertüte gebastelt werden. Eine weitere Abschreckmethode ist das regelmäßige Bewegen des Rollladens. Wird dieser im Idealfall mehrmals am Tag bewegt, unterbindet das wirksam alle Nestbauaktivitäten.

Harmlos: die gehörnte Mauerbiene

Den wehrhaften Wespen sollte man immer mit Respekt und Vorsicht begegnen. Es gibt allerdings noch eine weitere Insektenart, die gerne in den Rollladen-Stoppern ihr Nest baut: die gehörnte Mauerbiene. Diese Wildbienen sind meist frühzeitig im Garten unterwegs, wenn in den Bienenstöcken noch kein Betrieb herrscht. Sie leben einzeln und bauen keine Nester mit vielen Einzeltieren.

Aus den Eiern, die sie in ihre Nisthöhlen schleppen, entwickeln sich lediglich ein paar neue Solitärbienen. Das Wichtigste: Diese den Honigbienen verwandte Art sticht nicht und ist nicht aggressiv. Die kleinen, dunkel gefärbten Wildbienen sind absolut friedfertig und sollten im Sinne des Insektenschutzes am besten nicht entfernt werden.
 

Interessant: das Leben einer Honigbiene

Sie bestäuben Bäume, Blumen und Sträucher und leisten dadurch einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Vielfalt in der Pflanzenwelt – Bienen. Heimische Bienenarten wie die Europäische Honigbiene, die wir in Deutschland am häufigsten antreffen, lassen sich in drei Typen einteilen:

  • die Bienenkönigin
  • die Arbeiterin und
  • der Drohn.

Je nach Bienentyp ergeben sich andere Lebenserwartungen. Erfahre bei gartenetage, wie lange Bienenkönigin und Co. leben – und darüber hinaus, was es mit Sommer- und Winterbienen auf sich hat!

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